Die wesentlichen Kriterien beim Intonieren sind folgende: Durch die Bearbeitung des Filzes ändert man die Lautstärkenverhältnisse der Teiltöne. Wenn der Filz weich ist, dann klingt der Ton weich und rund (grundtönig). Ist der Filz hart, dann klingt der Ton hart oder spitz (obertonreich). Jedes Instrument, selbst identischer Bauart verhält sich entsprechend seiner Holzwahl. Es gibt keine zwei gleichen Stücke Holz! Daher klingt jedes Instrument anders und hat seine individuellen Eigenheiten. Für ein gutes Klangbild sorgt der Intoneur. Die Arbeit kann mehrere Stunden Zeit in Anspruch nehmen.

Welcher Ton als schön empfunden wird, ist Geschmacksache. Und über Geschmack kann man bekanntlich streiten. Ja hier scheiden sich die Musikergeister. Was für den einen weich, rund und warm ist, nimmt der andere als mulmig, dumpf und stumpf wahr. Spricht dieser dann von hell und klar, nimmt der andere es als schrill, spitz und hart wahr. Soviel Pianisten Sie darüber befragen mögen, soviele Meinungen werden sie hören.

Der Intoneur kann das Instrument entsprechend diesen artikulierten Vorstellungen in Zusammenarbeit mit dem Pianisten vorbereiten. Normalerweise geht er von den Vorgaben des jeweiligen Instruments aus, und wird versuchen, hell und klar mit weich und rund zu vereinen. Dabei spielt auch der Raum, in dem das Instrument steht, eine wichtige Rolle.

Eine gute Intonation wird mit Sicherheit auch bei manch mittelmäßigem Instrument zur Freude des Besitzers Erstaunliches bewirken.

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Inhaltsverzeichnis
3.4.2 Intonation
Anreise ins Pianohaus Dornbirn
3. Klavier verstimmt- warum?