Wir wissen, daß Holz ein lebender Werkstoff ist. Im Holz gibt es auch nach guter Trocknung immer einen gewissen Feuchtigkeitsanteil (dadurch bleibt es auch elastisch). Ändert sich dieser, so nennt man es arbeiten (das Holz arbeitet). Ist die relative Luftfeuchtigkeit hoch, nimmt das Holz aus der Luft Feuchtigkeit auf. Es erhöht sein Volumen. Ist die relative Luftfeuchtigkeit gering, so gibt es Feuchtigkeit ab. Es schrumpft.

Im Laufe der Jahre vermindert sich die Fähigkeit des Holzes Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben, doch sie endet nicht. Die Regel ist, daß das Holz immer mehr Feuchtigkeit abgibt, als es imstande ist wieder aufzunehmen. Daher schrumpft es mit der Zeit, denn mit der fehlenden Feuchtigkeit geht sein Volumen verloren.

Im Klavierbau verwendet man jede Menge ausgesuchtes Holz. Manche Teile in der Mechanik müssen auf 1/100 mm genau zusammenspielen, und es ist verständlich, daß es daher wichtig ist, gutes und langsam getrocknetes Holz für den Klavierbau zu verwenden. Doch das alleine genügt nicht. Auf den Standort kommt es an, ob das Klavier gut bleibt.

Bleibt die Luftfeuchtigkeit konstant, so ändert sich am wenigsten und das Instrument bleibt für viele Jahrzehnte gut. Zu hohe Luftfeuchtigkeit, zu geringe Luftfeuchtigkeit, sowie ein andauernder Wechsel lassen das Holz "arbeiten" und setzen damit dem Instrument zu. Es verschlechtert sich.

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Inhaltsverzeichnis
2. Transport und Aufstellungsort
2.2.1 Luftfeuchtigkeits- und Temparaturauswirkungen
Anreise ins Pianohaus Dornbirn