Nun zu den Formen: Wie bereits erwähnt, gibt es Pianinos und Flügel (beide gehören zur übergeordneten Gruppe der Pianoforti - abgekürzt Piano). Das Pianino wird auch Piano genannt oder Klavier (zu lat. clavis - Taste). Wobei ich zu bedenken gebe, daß das Wort Piano nur als Abkürzung für Pianoforte steht, und andererseits ein Klavierabend durchaus auf einem Flügel vorgetragen wird. In der englischen Sprache heißt es Upright-Piano (aufrechtes Piano) und Grand-Piano (großes Piano).

Jedenfalls werden beide Formen in unterschiedlicher Größe gebaut. Die Erzeuger geben den Baugrößen verschiedene Namen. So z.B. Stutzflügel, Mignonflügel für eine Baulänge von 145 - 175 cm. Salonflügel, Konservatori für eine Baulänge von 180 - 210 cm. Studio oder Halbkonzertflügel etwa für die Baulänge 220 - 230 cm und Konzertflügel von 240 bis über 300 cm. Übliche Modellbezeichnungen für Bauhöhen der Pianinos wären Kleinklavier 100 - 110 cm, Studio 120 cm und Konzertpianino 130 cm und darüber.

Wesentliche Unterschiede in den Mechaniktypen gibt es bis 1930. So etwa die im Flügelbau lange verwendete Wiener Mechanik, auch Deutsche oder Prellmechanik genannt - ein einfacher, nicht sehr komplexer Hebelaufbau. Anstatt punktförmig aufzutreffen, schleift sich der Hammer im Moment des Anschlages an die Saiten ein. Dadurch wurde es erforderlich, den Hammerkopffilz zu beledern, da die Abnutzung rasant zum Ende der Befilzung führen würde.

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Inhaltsverzeichnis
1. Klaviergrundlagen
1.3.2 Größe, Volumen, Formen
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Wiener Mechanik

Anreise ins Pianohaus Dornbirn